Krankensalbung

Krankheit, vielleicht sogar eine zum Tode führende Krankheit, stellt einen wirklichen Knotenpunkt im Leben eines Menschen dar. Sie ist löst existentielle Fragen und Zweifel aus und ist mit großer Angst und Verzweiflung, auch bei den Angehörigen verbunden.

Schon eine Erkältung aber kann zu einem Knotenpunkt werden, wenn ich aus meiner Krankheit heraus eine geänderte Haltung zum Leben eingenommen habe: Das kann damit anfangen, dass man achtsamer mit dem Körper umgeht (entsprechende Kleidung im Winter, Verzicht auf Suchtmittel …) und geht bis dahin, eine schwere chronische Erkrankung oder Lähmung etc. als andauernden Lebenszustand annehmen zu lernen und im Letzten sich für ein christliches Sterben zu bereiten.

Verunsicherung

An solchen Knotenpunkten des Lebens angelangt ändert sich oft alles: vielleicht muss der Beruf aufgegeben werden, sportlich aktiv sein geht nicht mehr, man ist auf fremde Hilfe angewiesen, … aber auch die Freunde bleiben plötzlich weg, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen.

Begegnung mit Kranken

Kranke besuchen als Zeichen der Zuwendung und Fürsorge ist Aufgabe jedes Christen und gehört in christlicher Tradition zu den Werken der Barmherzigkeit. Wer selbst einmal den Weg einer Krankheit gegangen ist, der weiß um die heilende Wirkung von Zeichen, die einem zeigen, nicht vergessen zu sein. Gerade in der glaubenden Gemeinschaft der Kirche darf somit ein kranker Mensch durch den Krankenbesuch Solidarität und Orientierung erfahren.

Salbung als Zeichen des Heilwerdens durch Christus

In vielen Erzählungen berichten uns die Evangelien eindrücklich davon, dass Jesus Christus sich besonders den Kranken zugewendet hat. Die frühe Kirche hat dies als besonderen Auftrag empfunden und so hat schon der Apostel Jakobus in seinem Brief (Jak 5,13-18) der Gemeinde angeraten: „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich: Sie sollen über ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das Gebet aus dem Glauben wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“

Oleum Infirmorum – das Öl für die Kranken: im Bild erkennen Sie das silberne Gefäß mit dem Buchstaben „I“ für lat. „infirmorum“ für das Krankenöl. Es ist in unserer Kirche in der Taufkapelle in einer Vitrine aufbewahrt, also an dem Ort, wo das Leben als Kind Gottes mit der Taufe beginnt und jeder Täufling, später der Firmling oder der Priester mit dem Chrisamöl gesalbt wird, das ebenfalls hier aufbewahrt ist (zusammen mit dem dritten Salböl, dem sog. Katechumenenöl für Erwachsene, die sich auf die Taufe vorbereiten). So schließt sich an diesem Ort gewissermaßen der Lebenskreis mit den heiligen Ölen zur Feier einiger bedeutsamer Sakramente. Der goldene Hintergrund deutet aber vor allem die Transparenz auf Gott hin an: Christen glauben ja, nicht in dieser irdischen Wirklichkeit verhaftet zu bleiben, sondern einmal zu Gottes ewiger Herrlichkeit berufen zu sein. Besonders das Sakrament der Krankensalbung, und viele andere heilende Zeichen, die in der Krankenseelsorge der Kirche zum Tragen kommen, möchte dem Kranken diese Perspektive entdecken helfen trotz allen Fragen, Zweifeln und Ängsten.

 Sie wollen das Sakrament der Krankensalbung empfangen?

  • Die Priester der Gemeinde kommen auf Wunsch gerne bei einem Hausbesuch zu Ihnen ans Krankenbett, um zusammen mit den Angehörigen die Feier der Krankensalbung zu begehen. Anruf im Pfarramt genügt.
  • Im Krankenhaus können Sie bei der Klinikseelsorge um einen Besuch bitten; sollte niemand erreichbar sein, bitte gerne hier im Pfarramt anrufen.
  • Zweimal im Jahr (in der Regel im Advent und in der Fastenzeit) feiern wir in der Gemeinde im Rahmen des Seniorenprogramms einen Gottesdienst mit Krankensalbung. Bitte achten Sie auf die Informationen für Senioren und unsere aktuelle Gottesdienstordnung.

Darüber hinaus sind Sie eingeladen, unsere Taufkapelle mit den Heiligen Ölen doch selbst einmal in Augenschein zu nehmen oder auch zu den Schriften und Texten zu greifen, auch um sie an einen Kranken weiter zu reichen oder mit ihm daraus zu beten; sie liegen in unserer Kirche im linken Querschiff beim Marienaltar auf. Sprechen Sie uns Seelsorger an, wenn Sie einen Krankenbesuch wünschen: zur Feier der Kommunion oder Krankensalbung zuhause in der Wohnung, denn: „Ist einer von euch krank, dann …“