Nagelkreuzgemeinschaft

10 Jahre Nagelkreuzzentrum St. Barbara
von der Garnisonskirche zum Nagelkreuzzentrum

 

Nagelkreuz in St. Barbara

 

Am 9. November 2014 wurde St. Barbara als das erste – und bis heute auch einzige – Nagelkreuzzentrum in München eingeführt.

Der 10. Jahrestag dieser Einführung wird am Samstag, 9. November um 18 Uhr mit einem erweiterten Nagelkreuzgebet zusammen mit Generalvikar Christoph Klingan gefeiert, musikalisch begleitet durch die Pianistin Anne Schätz und den Tenor Kevin Connors von der Staatsoper München.

 

Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren

Friedensgebet freitags um 17.00 Uhr

 

Vater, vergieb!

Siebenmal wird dieser Ruf beim traditionsreichen Gebet wiederholt, das jeden Freitag um 12 Uhr in der Kathedrale von Coventry gesprochen wird und an die Stunde der Zerstörung des Gotteshauses durch deutsche Bomben im Jahr 1940 erinnert.

In St. Barbara beten wir das  ökumenisches Gebet um Frieden und Versöhnung jeden Freitag um 17 Uhr.

Nagelkreuz – woher kommt der eigenartige Name?

Am 14. November 1940 bombadierte die deutsche Luftwaffe die englische Industriestadt Coventry. Dabei wurde auch die Kathedrale St. Michael aus dem 14./15. Jahrhundert zerstört.

Bei den Aufräumarbeiten der Kirchentrümmer fand der damalige Dompropst drei große mittelalterliche Zimmermannsnägel aus dem Dachstuhl und ließ diese zu einem Kreuz zusammensetzen. An die Wand der Apsis schrieb er die Worte „Father forgive“ („Vater vergib“). Das originale Nagelkreuz steht heute auf dem Altar der nebenan neu gebauten Kathedrale und gilt als Zeichen der Versöhnung und des Friedens.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erwuchs aus diesem Versöhnungsgedanken die internationale Nagelkreuzgemeinschaft mit inzwischen über 160 Nagelkreuzzentren weltweit.

Es sind Gemeinden, die von ihrer Geschichte und auch von ihrem Selbstverständnis her den Gedanken der Versöhnung und des Friedens besonders pflegen und wach halten wollen. Die einen reflektierten Umgang mit der Vergangenheit suchen und gleichzeitig für die Zukunft an einer Welt bauen wollen, in der Solidarität und Verständigung mehr zählen als Hass und Gewalt.
Diesen Aufgaben widmen sich Menschen in den Nagelkreuzgemeinden in verschiedenen Projekten – auch mit dem oben erwähnten freitäglichen Friedens- und Versöhnungsgebet.

Weitere Informationen gibt es bei der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland (externer Link).

Was hat das nun mit St. Barbara zu tun?

Die Idee, dass St. Barbara mit seiner besonderen Geschichte als Garnisonskirche sich für ein Nagelkreuzzentrum geradezu anbieten würde, entstand 2012.

St. Barbara ist 1914 als Notkirche aus einer Lagerhalle für Uniformen auf dem Gelände der „Luitpoldkaserne“ entstanden und wurde am 4. Februar 1923 als Garnisonskirche geweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde St. Barbara Filialkirche der Pfarrei St. Benno und für etwa 3.000 polnische Katholiken, allesamt ehemalige Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge, zum neuen religiösen Zentrum, bis die Räumlichkeiten der wachsenden polnischen Gemeinde 1978 zu klein wurden.

Als Nagelkreuzzentrum ist St. Barbara damit ein ganz besonderes Zeichen für Frieden und Versöhnung.

Wenn Sie mehr über uns erfahren wollen, nutzen Sie bitte unser Kontakformular (externer Link). Wir freuen uns.