Taufe

„Wir bitten um die Taufe unseres Kindes …“

Du bist ein geliebtes Kind Gottes

 Was ist die Taufe?

Jedes kleine Kind ist ein Wunder. Dass es zur Welt kommen darf, ist wunderbar. Stärker als sonst wird bei der Geburt eines Kindes bewusst, dass wir das Leben nicht machen können. Es ist uns von einem anderen geschenkt. Ein kleines Kind legt uns darum auch den Glauben an Gott nahe.

Zugleich ist das Leben eines Kindes ein sehr zerbrechliches Wunder. Wir können es beim besten Willen nicht vor allen Gefahren des Lebens bewahren. Auch die Suche nach jemandem, der das Kind schützt und segnet, führt uns zu Gott.

In der Taufe feiern wir, dass Gott mit dem Täufling Beziehung aufnimmt. Gott will mit diesem einzigartigen Menschen zu tun bekommen.

Und wir feiern, dass der Täufling in die Gemeinschaft der Glaubenden, in die Kirche aufgenommen wird: Das Ich entwickelt sich am Du des anderen; so wächst auch das religiöse Ich in der Auseinandersetzung mit denen, die zur Kirche bereits gehören: in Familie, in Pfarrei, im Religionsunterricht … bis in die Themen der Weltkirche oder theologisch-philosophischer Fragen hinein. Meine Beziehung zu Gott kann ich also schlechterdings nie nur mit ihm allein im Wald oder auf dem Berggipfel klären, wie manche meinen, sondern vollzieht sich immer in Gemeinschaft von (glaubenden) Menschen.

Der Taufstein von St. Benno

Recht auf Familienfeier?

So ist die Taufe geprägt von zwei Aspekten:

Sie ist eine persönliche,  familiäre  Feier – jedoch in der Gemeinde.

Persönliche Elemente, die betonen, wie einzigartig dieser Mensch ist, und gemeinschaftliche Elemente stehen deshalb in einem spannungsreichen Verhältnis.

Am deutlichsten kommt dies vielleicht in der Osternacht zum Ausdruck: In den ersten Jahrhunderten war sie der einzige Tauftermin. Hier wurde besonders deutlich, dass die ganze in der Osternacht versammelte Gemeinde für die Neugetauften betete. Heute noch kommt dieser Gedanke zum Tragen, wenn in der Osternacht der Bischof Erwachsene tauft oder in den Pfarrgemeinden ein Baby getauft wird.

„Mit großer Freude nimmt dich die christliche Gemeinde auf.“

Mit der Taufe tritt der einzelne ein in die Gemeinschaft der Kirche. Die Taufe ist eingebunden in das Leben der Pfarrgemeinde. Dies hat für beide Seiten Folgen:

  • für die Tauffamilie: Die Taufe ist keine reine Familienfeier unter Ausschluss der Öffentlichkeit, vielmehr sieht der offizielle katholische Taufritus eigentlich die Taufe mehrerer Kinder und die Teilnahme der Gemeinde vor. Ein Recht auf Einzeltaufe gibt es also nicht. In unserer Pfarrgemeinde St. Benno ist die Form der Tauffeier für ein einzelnes Kind dennoch bislang die übliche, um den unterschiedlichen familiären Ausgangslagen Rechnung zu tragen. Im Regelfall wird mit einem Vorlauf von 4-2 Monaten ein Tauftermin vereinbart (Samstag ganztags oder Sonntag nach dem Pfarrgottesdienst). Rufen Sie dazu einfach im Pfarramt an. Auf Wunsch der Familien bzw. mit deren Einverständnis sind jedoch auch Tauffeiern mit mehreren Kindern oder auch im Sonntagsgottesdienst möglich.
  • für die Pfarrgemeinde: Der gemeinschaftliche Aspekt der Taufe verpflichtet auch die Mitglieder der Pfarrei. Denn die Täuflinge und ihre Eltern sollen ihren Platz und Halt im Gebet der Pfarrei haben. Auch die ganz praktische Hilfestellung zur religiösen Erziehung ist in gewissem Umfang der Pfarrei damit ans Herz gelegt in Form vielfältiger Formen der Familien- und Kinderkatechese. Symbolisch käme dies schön zum Ausdruck, wenn zumindest eine kleine Zahl von Pfarrangehörigen an einer Taufe teilnehmen würde. Fühlen Sie sich dazu eingeladen! Am Beginn der Tauffeier wendet sich der Priester/Diakon deshalb nicht nur den Eltern und Paten zu, sondern er spricht zu allen Anwesenden: „Brüder und Schwestern, dieses Kind soll einmal selbst auf den Ruf Jesu Christi antworten. Dazu braucht es die Gemeinschaft der Kirche, dazu braucht es unsere Mithilfe und Begleitung. Für diese Aufgabe stärke uns Gott durch seinen Heiligen Geist.“